Seit einiger Zeit ist es wissenschaftlich belegt: Frauenstimmen sind tiefer geworden.
Eine Studie der Universität Leipzig bringt es auf den Punkt:
"Ein überraschendes Ergebnis war, dass stimmgesunde Frauen ihre Sprechstimme deutlich tiefer einsetzen, als gemeinhin angenommen wird und in den Lehrbüchern zu lesen ist. Statt einer ganzen Oktave liegt die Frauenstimme nur noch etwa eine Quinte - also die Hälfte des Wertes - über der Männerstimme." (Prof. Fuchs, https://www.uniklinikum-leipzig.de/presse/Seiten/Pressemitteilung_5830.aspx)
Woran könnte das liegen?
Soziologen vermuten, dass eine hohe, piepsige Stimme mit dem weiblichen Selbstbild heute nicht mehr zusammenpasst. Ein süßes Stimmchen lässt sich mit dem Bild einer modernen Frau nicht vereinbaren. Eine tiefere Stimme wird mit Souveränität und Kompetenz assoziiert. Dies führt dazu, dass Frauen in öffentlichen, beruflichen Redesituationen tiefer sprechen. Moderatorinnen in Funk und Fernsehen sind hier ein gutes Beispiel. Diese öffentlichen Stimmen agieren als Vorbilder; wir alle suchen uns bewusst oder unbewusst role models, an denen wir uns orientieren. So prägt der Zeitgeist „Stimm-Moden“.
Sollen nun alle Frauen tiefer sprechen? Nein, bitte nicht! Jede hat ihre eigene physiologische Stimme und es wäre wenig hilfreich, die eigene Stimme mit Druck und Kraftaufwand nach unten zu quetschen. Vielmehr macht es Sinn, die eigenen stimmlichen Möglichkeiten gut zu kennen und bewusst einzusetzen. Eine gepresste Stimme wird nämlich eher nicht zu Souveränität und Kompetenz beitragen sondern eine stimmliche Fehlbelastung provozieren.
Gerade im beruflichen Kontext ist es sehr wichtig, die Ausdruckskraft der Stimme ernst zu nehmen, zu wissen, dass die Stimme eine Signalfunktion hat und darüber hinaus diese Signale im jeweiligen Kontext adäquat einzusetzen. Pauschal auf eine tiefe Stimme zu setzen und zu hoffen, allein dadurch mehr Durchsetzungskraft zu erzielen, macht wenig Sinn.
Wie kannst du deine Stimme besser kennenlernen?
Wir möchten dir 3 Tipps mitgeben:
1. Mache dich mit dem Klang deiner Stimme vertraut und lerne, deine Stimme als Werkzeug zu schätzen. Nehme dich einfach ab und zu selbst auf und hören dir selbst gut zu.
2. Bitte eine vertraute Person um Feedback. Es ist wichtig, dass deine Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung durch andere stimmig zueinander passen.
3. Singe locker und entspannt zwischendurch und gönne dir diese fantastische Auszeit, in der du deine Stimme im ganzen Körper spüren können. Das ist ein gutes Training und macht glücklich.
Wie wichtig Stimme gerade für Frauen im Job sein kann, z.B. wenn es um das Thema Geld geht, besprechen wir in unserer kommenden Folge #stimmpowerimgespräch am 25. September 2020 mit Claudia Irsfeld, Autorin des großartigen und hilfreichen Buches „Frauen und Gehalt: So verhandeln Sie gelassen und erfolgreich.“
Wir freuen uns, wenn du mit dabei bist!
Dein STIMMPOWER- Team
www.stimmpower.de
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